„Wo das materialistische Auge nach Defekten sucht,
liegen manchmal die größten Juwelen verborgen.“
Henning Köhler
Auch wenn es hilfreich ist, die Andersartigkeit von betroffenen Kindern und Jugendlichen zu verstehen, brauchen wir keine Etikettierung „AD(H)S“. Gemäß der Einzigartigkeit und Einmaligkeit jedes Menschen gibt es viele individuelle Ausprägungen. Daher ist nicht eine Bezeichnung, sondern unser Umgang mit Betroffenen wichtig. Eine darauf abgestimmte Lerntherapie kann hilfreiche Unterstützung für Betroffene und deren Familien bieten.
Typische AD(H)S-Symptome:
• Unaufmerksamkeit: leichte Ablenkbarkeit, geringe Ausdauer, Vergesslichkeit
• Impulsivität: vorschnelle, spontane Handlungen, ohne über die Konsequenzen
nachzudenken
• Hyperaktivität: motorische Unruhe
Diese drei Symptome können kombiniert oder getrennt voneinander auftreten.
Weitere wichtige Symptome sind unter anderem:
• seelische Entwicklungsverzögerung
• emotionale Labilität: Zerrisssenheit zwischen Aufmerksamkeitsbedürfnis,
heftiger Wut, erstaunlicher Unempfindlichkeit, extremster Verletzlichkeit
• unberechenbares Verhalten
Demgegenüber verdienen die ausgesprochen positiven Eigenschaften von AD(H)S-Betroffenen besondere Beachtung und Wertschätzung. Hier einige Beispiele:
lebhaft
lebendig
humorvoll
gerecht
sozial
hilfsbereit
offen
fantasievoll
kreativ
sensibel
charmant
aufgeweckt
hellwach
gutmütig
intuitiv
vorausschauend
Selbstverständlich ließe sich die Liste noch weiter fortsetzen. Diese vielfältigen Ressourcen gilt es im Rahmen der Therapie im Blick zu behalten, gezielt zu fördern und zu nutzen.